
Wie du dich richtig dehnst
Mobility und Stretching (dehnen) sind wichtige Bestandteile in meinem Alltag, welche ich ausnahmslos jeden empfehle. Egal ob sportlich aktiv oder nicht. Beides trägt zum körperlichen Wohlbefinden bei und kann Verletzungen, Verspannungen und Verhärtungen vorbeugen. Wie in allen Bereichen in meinem Leben versuche ich mich stets zu optimieren und dazuzulernen. So hat mich das Schicksal eine wichtige Person kennenlernen lassen. Meinen Osteopathen, Ralf Ritter (Instagram | Facebook). Wir sind bei einer Sitzung auf das Thema Dehnung gekommen. Ich möchte euch meine Erfahrungen, die ich durch Ralf gesammelt habe weitergeben, da sie ein Gamechanger für mich waren. Zurück betrachtet habe ich mich sehr viele Jahre falsch gedehnt.
Das Ziel vom dehnen
Wenn wir uns dehnen, wollen wir unsere Muskeln und das Bindegewebe (Faszien) geschmeidig und locker halten. Ich dehne mich jeden Tag früh nach dem Aufstehen und am Abend vor dem zu Bett gehen. Gerade auch wegen meines Hohlkreuzes ist meine Dehn-Routine für mich unerlässlich. Wenn wir uns falsch dehnen, kann das schwerwiegende Folgen für unseren Körper haben, denn dann tritt das genaue Gegenteil des eigentlichen Ziels ein.
Was passiert, wenn wir uns falsch dehnen?
Bei einer falschen Dehnung werden der strapazierte Muskel und das Bindegewebe noch weiter gereizt und gequält. Etwaige Verhärtungen können sich unter Umständen verschlimmern. Das kann passieren, wenn ich über den Schmerzpunkt hinaus dehne. Es geht beim Dehnen oder beim Mobility Training nicht darum, möglichst weit in eine Bewegung einzutauchen. Vermeintlich kaum sichtbare Veränderungen der Position bringen bereits viel. Am besten gehst du ohne Ego an die Sache heran. 🙂
Wie dehne ich mich richtig?
Die richtige Dehnung ist nicht kompliziert. Sie bedarf etwas Körpergefühl und Geduld. Langsam an den Punkt der ersten motorischen Barriere annähern. Wenn ein leichtes muskuläres Ziehen zu spüren ist, dann ist diese erreicht. Halte diese Position für ca. 40 Sekunden. Du bleibst in der Position und spannst die betroffene Muskelgruppe / den betr. Muskel isometrisch (d.h. ohne Bewegung) für ca. 10 Sekunden an. Danach löst du in einer Ausatmung die Spannung. Wir befinden uns zu diesem Zeitpunkt immer noch an der 1. motorischen Barriere. Falls das anfängliche Ziehen nachgelassen hat, kannst du dir eine neue motorische Barriere suchen, indem man tiefer / weiter in die Dehnung geht. Wir wiederholen jetzt alle Schritte 3-5 Mal. Falls das Ziehen noch vorhanden ist, wiederholst du alle Schritte ab der isometrischen Position, welche du für 40 Sekunden gehalten hast. Je nach körperlicher „Fitness“ bzw. Mobilität kann es sein, dass du ziemlich früh ein Ziehen merkst. Das ist nicht schlimm, das Ego hat hier Sendepause. Es kommt nicht darauf an, dass du einen großen Dehnungsradius hast. Weniger ist manchmal mehr. Das passt auch hier ganz gut. Die Technik lässt sich auf jede Muskelgruppe anwenden.